Verlassenes Kasernengelände als Chance genutzt
Im Jahr 1998 zog die Bundeswehr aus Nagold ab und hinterließ eine leere Kaserne. In der seit den 1960er Jahren bestehenden Fallschirmjägerkaserne waren über 800 Soldaten stationiert und mehr als 100 Zivilangestellte beschäftigt. Die Stadt Nagold rechnete durch den Abzug der Bundeswehr mit massiven Kaufkraftverlusten in Höhe von rund 25 Mio. DM.
Was anderswo Probleme bereitete, begriff man in der Region als Chance: das Kasernengelände wurde zur Industrie- und Gewerbefläche umgewidmet, die auch die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen als Erweiterzungsoption einbezieht. Besonders in Nagold und den benachbarten Kommunen Ebhausen, Haiterbach, Jettingen, Mötzingen, Rohrdorf und Wildberg waren und sind Entwicklungsflächen knapp. Die Städte und Gemeinden standen deshalb vor der Alternative, entweder auf ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung zu verzichten und ihre Bürger zum Pendeln zu zwingen oder gemeinsam Flächen zu entwickeln, die modernsten ökologischen und landschaftlichen Standards entsprechen.
Interkommunaler Verband zur gemeinschaftlichen Entwicklung
Sieben Kommunen haben im Jahre 2003 den Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Nagold Gäu (INGpark) gegründet. Zweck des Verbands ist die gemeinschaftliche Entwicklung eines insgesamt 104 Hektar großen Areals auf dem Nagolder Eisberg zu einem attraktiven Industrie- und Gewerbestandort. Die Verbandsmitglieder sehen darin die beste Möglichkeit, ihre gewerbliche Weiterentwicklung zu sichern, dabei aber auch eigene Markungsflächen und das Landschaftsbild zu schonen.
Genügend Platz vorhanden
Die Flächen liegen auf einem reizvollen Höhenzug und wurden abschnittweise erschlossen. Das 25 Hektar große ehemalige Kasernengelände wurde komplett vermarktet. Für Neuansiedlungen stehen östlich des Kasernengeländes noch wenige freie Flächen als Industrie- und Gewerbefläche zur Verfügung. Eine mögliche Erweiterung des Gebietes nach Süden ist derzeit in Planung.